Oberpfaffenhofen, 26. Juni 2019. Computergestützte Modelle und Simulationen sind aus der Produktentwicklung in Großunternehmen nicht mehr wegzudenken. Viele kleine und mittlere Unternehmen stehen allerdings noch am Anfang der Digitalisierung und virtuellen Produktentwicklung. Ziel des Systems & Control Innovation Lab (SCIL) am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist es, mittelständische Unternehmen beim Aufbau von Simulations-Know-how zu unterstützen. Beim zweiten Workshop der Doppelthemenplattform Digital Production & Engineering in Kooperation mit dem SCIL konnten die  Teilnehmer die Vorteile des virtuellen Prototyps in der Produktentwicklung praxisnah nachvollziehen.

SCIL Kran

Ziele des Workshops:
• Überblick über die Grundprinzipien der modellbasierten Physiksimulation
• Anwendungsmöglichkeiten des “physikalischen” Digitalen Zwillings
• Motivation, die Simulation und virtuelle Produktentwicklung zu nutzen

In der Einführung gab Dr. Bellmann (Laborleitung SCIL) einen Überblick über Inhalte und Kooperationsmöglichkeiten des SCILs und stellte Anwendungsszenarien für den Digital Twin  – von der Designphase bis zur Betriebsphase – vor. Ein Erfolgsbeispiel stammt von der Streicher-Gruppe, die die Simulation zur Kostensenkung einsetzt. Am gemeinsam entwickelten Ausbildungssimulator einer Öl-Plattform werden die Mitarbeiter jetzt realitätsnah und kostengünstig in einer virtuellen Umgebung trainiert.  „Mit dem System & Control Innovation Lab möchten wir den Unternehmen den Einstieg in die virtuelle Produktentwicklung erleichtern und nachhaltig beim Aufbau von Digitalisierungs-Know-how unterstützen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bietet der digitale Prototyp eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Kosten einzusparen, Entwicklungen zu beschleunigen und die Produktqualität zu verbessern“, so Dr. Tobias Bellmann zur Zielsetzung des Forschungslabors.

Dr. Klaus Funk (Koordinator der ZD.B Doppelthemenplattform Digital Production & Engineering) begrüßte die Teilnehmer als Kooperationspartner und freute sich, dass das erfolgreiche Workshop-Format erneut stattfand. Er präsentierte Ziele und Aufgaben des ZD.B, gab Beispiele in welchen Bereichen der Digital Twin bereits heute innovative Lösungen bietet und regte an, sich auch zukünftig mit dem Zentrum Digitalisierung. Bayern zu vernetzen.

Danach ging es umgehend in den praxisorientierten Teil des Workshops über. In Zweierteams bauten die Teilnehmer mit der Software Dymola (basierend auf Modelica) selbst einen virtuellen Kran und simulierten bzw. testeten unterschiedliche Szenarien. Individuelle Tipps und Anregungen gab es zusätzlich durch das SCIL-Team, das mit fundiertem Know-how aktiv bei den Aufgaben unterstützte.

Die spannende Führung durch unterschiedliche Stationen des System & Control Innovation Labs rundete den Workshop perfekt ab. Der Workshop „Digital Zwilling – der digitale Prototyp“ verdeutlichte, wie Unternehmen zukünftig via Simulationen partnerschaftlich mit ihren Kunden bestehende Probleme lösen können. Das Feedback der Teilnehmer war durchweg sehr positiv. Vor allem die sehr praxisorientierte und interaktive Gestaltung der Veranstaltung fand großen Anklang.